Samstag, 24. März 2012

Zueignung

Das hat sich der Herr von Goethe ja schön überlegt. Dem werten Dichter reicht es nicht aus, die Ereignisse niederzuschreiben, die sich um den Gelehrten Faust und meine Wenigkeit drehen. Alles zwischen Himmel und Hölle, zwischen Liebe und Sehnen, Wissenschaft und Magie ist Gegenstand dieses menschlichen Dramas! Doch Goethe hat ein derart starkes Selbstempfinden, dass er das Stück in der Einleitung mit seinen eigenen Emotionen "bereichern" muss.
Doch nicht alles, was er in seiner "Zueignung" schreibt, ist gefühlsduseliger Pathos und Kitsch. Auch wahre Worte kann er sprechen: .
Die Mensch erlebt das Leben in einem "Wahn" (FAUST I, V. 4), in dem er "irrt" (FAUST I, V. 24). Doch hat er die Möglichkeit, wirklich glücklich zu sein, dann ist er "erschüttert" (FAUST I, V. 7). Der Mensch schauert (FAUST I,V. 29) und weißt nicht, wie ihm geschieht.
Das hier ist die Geschichte von Faust. Erzählt von mir, Mephistopheles.

3 Kommentare:

  1. Interessanter Ansatz! War es zunächst schwirieg sich in die Rolle hinein zu finden?

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    1. Danke! Man kann sich ja ungefähr vorstellen, wie der Teufel so zu sein hat: vor allem zynisch und hedonistisch. Aber mit der Zeit wir man immer vertrauter mit einem bestimmten Stil, zu schreiben.

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  2. Ich finde Mephistos Ton sehr treffend dargestellt!

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